Nach meiner letzten Buchbesprechung über “Scrum” habe ich mich weiterhin mit dem Thema auseinandergesetzt und habe nun eine neue Rezension für die Wirtschaftsinformatik geschrieben:
Agile Softwareentwicklung
von Wolf-Gideon Bleek, Henning Wolfdpunkt
ISBN 978-389864473029.00 €
Rezensent: Barbara Ondrisek, Wien
Die Einführung agiler Modelle in Softwareentwicklungsprojekte gestaltet sich häufig recht schwierig, hier will das Buch „Agile Softwareentwicklung“ den Einstieg erleichtern. Methodenunabhängig werden die Konzepte hinter agilen Denkweisen erläutert und mit Enthusiasmus die Vorteile zu traditionellen Vorgehensweisen herausgestrichen.
Allgemeine agile Prinzipien wie frühe und häufige Auslieferung, Kommunikation und Feedback, Einfachheit im Sinne von Reduktion sind der Kern der agilen Einstellung. Der Mensch steht im Vordergrund und strikte Prozesse werden durch flexible ersetzt. Mit agilen Methoden werden iterativ wachsende, lauffähige Software-Produkte hergestellt, wobei auf enge Zusammenarbeit mit dem Kunden geachtet wird. Reaktionen auf Veränderungen, wie auch ständiges Lernen und Verbesserungen am Prozess sind wesentliche Bestandteile eines agilen Projekts.Nach Erklärung der allgemeinen Prinzipien der agilen Softwareentwicklung und der Vorstellung des agilen Manifests folgt der Kernbestandteil des Buches, in dem verschiedene Fragestellungen behandelt werden. Es werden hierbei drei Sichtweisen unterschieden: Management, Team und Entwicklung. In Bezug zu diesen Perspektiven werden verschiedene Probleme bzw. Herausforderungen, die in Projekten vorkommen, in einzelnen Kapiteln thematisiert.
Das Buch ist iterativ mit einem Frage-Antwort-Zyklus aufgebaut. Pro Kapitel wird die Fragestellung erklärt, danach wird die agile Sichtweise ausgeführt und letztlich die agile Lösung vorgestellt. Hierbei wird nicht eine einzelne Methode präferiert, sondern es werden verschiedene Modelle beschrieben.
Es werden Praktiken verschiedener Ansätze diskutiert und empfohlen, wie Pair Programming, Continuous Integration oder Nightly Builds. Verschiedene Designprinzipien wie z.B. „Don’t repeat yourself“ werden zudem erklärt. Zuletzt wird ein Überblick über die drei weit verbreiteten agilen Methoden eXtreme Programming, Scrum und Feature Driven Development gegeben.
Der Schlüssel agiler Methoden ist die Rückkopplung in möglichst kurzen Zyklen, ständiges Lernen und eine sich daraus ergebende ständige Verbesserung. Das Buch kann begleitend zu einem neuen Projekt gelesen werden oder als Nachschlagewerk dienen. Es setzt ein gewisses Grundwissen voraus, das Personen, die in der Softwareentwicklung tätig sind, aufbringen. Es ist daher weniger für Programmieranfänger, sondern eher für erfahrene Entwickler wie auch das Management gedacht.
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