Nach meinen letzten Besprechungen zu den Büchern “Agile Softwareentwicklung” und “Scrum” habe ich eine weitere Rezension für die Wirtschaftsinformatik geschrieben. Dazwischen habe ich übrigens auch eine nicht besonders löbliche über “IT-Management” verfasst, hier aber nicht gepostet, da ich das Buch sowieso als eine Themenverfehlung empfand.
Wer übrigens für mein Buch über E-Voting eine Rezension schreiben will, bekommt es gratis (materieller Wert von €68!) bei der Wirtschaftsinformatik.
Hier meine letzte Buchbesprechung:
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Soft Skills für Softwareentwickler
von Uwe Vigenschow, Björn Schneiderdpunkt
ISBN 978-3-89864-433-436.00 €
Rezensent: Barbara Ondrisek, Wien
Unterschiede zwischen Softwareentwicklern und dem Fachbereich, Kunden und dem Management sind oft Auslöser für Probleme in Projekten. Eine Verbesserung der Soft Skills und Kommunikationstechniken führen nachhaltig zu größerem Projekterfolg.
IT ist für Nicht-ITler nur Mittel zum Zweck und wird nur gesehen, wenn etwas nicht funktioniert. Missverständnisse zwischen Entwicklern und Nicht-Entwicklern aus den Fachbereichen und dem Management sind vorprogrammiert, obwohl letztere maßgeblich am Erfolg der Entwickler (die sie aber nicht verstehen) abhängig sind.
Oft gelten gängige Klischees: Entwickler können nicht zuhören und der Fachbereich kennt sich (technisch) nicht aus. Werden Verantwortungsbereiche überschritten, reagieren die Teilnehmer oft ablehnend oder aggressiv. Um die Differenzen zu verringern und das Projektziel nicht aus den Augen zu verlieren, helfen eigene Fragetechniken, Kommunikationsmodelle und konstruktives Konfliktmanagement. Eine Verbesserung der Soft Skills aller Teilnehmer führt zudem zu einer höheren individuellen Leistungsfähigkeit.Moderne agile Projektmodelle helfen Konflikte früher sichtbar zu machen. Ganzheitliches Projektmanagement durch Projektumfeldanalyse identifiziert Stakeholder und deren Ziele, wobei deren Beziehungen unterschieden und berücksichtigt werden müssen. Der Projekterfolg lässt sich zudem durch Projektmarketing und Verbesserung der Softwarequalität verstärken.
Die Effizienz der Kommunikation ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Informationsverluste können mit Einsatz verschiedener Kommunikationstechniken minimiert werden. Es werden verschiedene Fragetechniken erläutert, z.B. die auf NLP basierende 6-Stufen-Fragetechnik, mit der Details aufgefasst werden können, die sonst verloren gingen. Andere Techniken wie positive Verstärkung, Ich-Botschaften, aktives Zuhören oder Auf die Meta-Ebene gehen werden erklärt.
Unterschiedliche Kommunikationstypen werden identifiziert und Erklärungsmöglichkeiten und Anregungen für die Zusammenarbeit mit schwierigen Mitarbeitern gegeben. Konflikte müssen zunächst verstanden werden, um auch konstruktiv genutzt zu werden.
Das Buch ist in 5 Abschnitte gegliedert: Projektarchitektur und Kommunikationsschnittstellen, Fragetechniken, erfolgreich Kommunizieren, Kommunikationstypen und Konfliktmanagement. Im Anhang werden Übungen vorgestellt und theoretische Grundlagen erklärt.
Das Buch ist eine Sammlung von hilfreichen Kommunikationstechniken und Modellen, die das Zusammenspiel aller an einem Softwareprojekt Beteiligten erleichtern soll.
Manager haben zu 90% keine Ahnung von der IT und schon gar nicht vom Programmieren. Wollen aber das die Programmierer zu unmenschlichen Zeiten fertig sind, sodass nicht mal mehr Zeit zum Essen und schlafen bleibt. Die Manager wollen sich derzeit gerade neue Wege einfallen lassen um die Entwicklung immer billiger zu machen und so wird der Lohn gedrückt, der Stress für die Programmierer steigt und die Bugs werden so leider auch mehr…